Das Gluck eines Sommers by David Baldacci

Das Gluck eines Sommers by David Baldacci

Autor:David Baldacci [Baldacci, David]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-08-18T13:03:36+00:00


KAPITEL 36

Jack saß am Küchentisch. Er hatte Eis in ein Küchentuch gewickelt und hielt es sich an die linke Wange. Getrocknetes Blut klebte an seiner Stirn. Als jemand an die Tür klopfte, rechnete er schon mit der Polizei.

»Ein alter Mann und eine Lady«, quiekte Jackie, nachdem er die Tür geöffnet hatte.

Jenna und Charles kamen herein. Jenna hatte einen kleinen Koffer dabei, stellte ihn neben Jack und holte Verbandsmaterial sowie Wundheilsalbe heraus.

»Was macht ihr denn hier?«, fragte Jack.

Jenna nahm Jacks Hand von seinem geschundenen Gesicht, säuberte die Wunden, trug die Salbe auf und klebte Pflaster darauf.

»Wir dachten, du könntest vielleicht ein wenig Hilfe gebrauchen«, antwortete Charles.

»Diese beiden Idioten«, sagte Jenna. »Vermutlich waren sie betrunken.«

»Kennen Sie sie?«, fragte Jack.

»Ja. Vom Sehen. Ab und an kommen sie ins Restaurant.«

»Die beiden kommen aus Sweat Town«, fügte Charles hinzu.

Jenna runzelte die Stirn. »Ich mag den Begriff nicht.«

»Na ja, toll ist er nicht, aber die Bewohner haben ihn sich verdient«, erwiderte Charles.

»Was genau ist dieses Sweat Town?«, fragte Mikki.

»Es liegt auf der anderen Seite der Eisenbahngleise. Sweat Town ist sozusagen das Armenviertel der Stadt. Da wohnen die meisten Leute, die hier wirklich arbeiten.«

»Hier ist eine Eiskompresse«, sagte Jenna. »Damit geht die Schwellung schneller weg.«

»Danke.«

Jenna schloss ihren Koffer, lehnte sich zurück und musterte Jacks Gesicht. »Okay, jetzt sollten Sie wieder in Ordnung sein.«

»Sie sind ganz schön geschickt«, bemerkte Mikki.

»Ach«, erwiderte Jenna, »das hat jede Mom standardmäßig drauf.«

Jackie sprang auf und ab und versuchte, in Jennas Koffer zu greifen. Schließlich klebte Jenna ihm ein Pflaster auf den Finger und küsste es. »Jetzt hast du auch kein Aua mehr.« Sie richtete sich auf und schaute Jack an. »Sie haben Ihre Militärausbildung offenbar nicht vergessen. Die beiden Kerle waren nicht gerade schmächtig, aber Sie haben sie ziemlich schnell zu Boden geschickt.«

Jack verzog das Gesicht. »Das war dumm von mir. Es hätte nie passieren dürfen.«

Die Tür ging auf, und Sammy kam herein, den Motorradhelm unter den Arm geklemmt. »Das war eine schöne Tour. Ich …« Dann sah er Jack und rief: »Hey, Mann, was ist denn mit dir passiert? Bist du von der Leiter gefallen?«

Jackie rief: »Daddy hat gekämpft!« Der kleine Junge trat in die Luft und schwang die Faust so heftig, dass er vom eigenen Schwung zu Boden gerissen wurde.

»Gekämpft? Mit wem?«, wollte Sammy wissen.

Mikki und Cory begannen gleichzeitig zu erzählen, was geschehen war. Während Sammy ihnen zuhörte, verdüsterte sich seine Miene immer mehr. Als sie berichteten, dass der eine Mann Lizzie als Schlampe bezeichnet hatte, ging Sammy zu seiner Werkzeugkiste und holte ein Brecheisen heraus. »Sag mir, wie diese Maden aussehen und wo ich sie finden kann.«

»Nein, Sammy«, sagte Jack.

»Mit diesem Scheiß kommen sie bei mir nicht durch!«, rief Sammy.

»Ich kann das selbst erledigen.«

»Was denn? Glaubst du, ich bin zu alt, um auf mich selbst aufzupassen?«

»Darum geht es nicht. Wenn du sie zusammenschlägst, landest du auf direktem Weg im Knast.«

»Er hat recht, Sammy«, sagte Charles. »Das ist nicht die richtige Art, das zu regeln.«

»Uh-oh«, machte Jackie. Er schaute aus dem Fenster neben der Tür.

»Was ist denn, Jackie?«, fragte seine Schwester.



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